Großes Hafenfest am Süßen See mit Bildern
Am zweiten Juni-Wochenende beging die Segelsportgemeinschaft Seeburg e.V. ihr 50-jähriges Gründungsjubiläum mit einem tollen Hafenfest an der Perle des Mansfelder Landes, dem zwischen Halle (Saale) und der Lutherstadt Eisleben gelegenen Süßen See. Der Vorstand hatte ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet und auch viele „Ehemalige“ eingeladen.

Viele, auch viele Auswärtige kamen, Spitzensegler, Funktionäre, Aktivisten der ersten Jahre, die den Grundstein für den Verein und das Hafengelände gelegt hatten. Aktive Segler hatten ihre Familien und Freunde mitgebracht, Gäste aus benachbarten Vereinen waren dabei.

 

In seiner Begrüßungsansprache hat der Vorsitzende Hans-Joachim Grüger, dessen verdienstvolle Arbeit im Laufe der Veranstaltung besonders gewürdigt wurde, die Vereinsgeschichte kurz Revue passieren lassen: 1964 gabs die erste Vereinsregatta, 1976 wurde die SG Seeburg Ausrichter der allerersten Pokalregatta der DDR, einem Pokal des BDS für die 420er Klasse. Ein Jahr später fand auf dem Süßen See die erste DDR-offene Pokalregatta im „Brettsegeln“ statt, die aus dem Ursprungsland USA stammende Bezeichnung „Windsurfen“ war damals im Osten Deutschlands verpönt. Mehrere Jahre um die Jahrtausendwende hat der Verein A-Ranglistenregatten für Optis mit Teilnehmern aus mehreren Bundesländern durchgeführt. Großen Zuspruchs erfreuen sich auch die Regatten um die offenen Landesmeisterschaften der O-Jollen, die die SG Seeburg seit 2002 fast ausnahmslos im Auftrag des Landesseglerverbandes Sachsen-Anhalt ausrichtet. O-Jollis kommen gern nach Seeburg, nicht nur wegen des schönen Reviers mit einer perfekten Organisation, sondern auch des wegen der hohen Teilnehmerzahlen entsprechend großen Ranglistenfaktors.

Die Entwicklung der Hafeninfrastruktur ist eine Erfolgsgeschichte. Seit der Gründung haben viele Segler kräftig zugepackt und vorwiegend in Eigenleistung vieles geschaffen, gewartet und gepflegt: ein Gesellschaftshaus mit Küche und Regattazimmer, ein Jugendhaus, einen Motorbootschuppen mit Werkstatt, ein Sanitärgebäude und einen Geräteschuppen. Ein selbst gebauter Kutter leistet für die Wettfahrtleitungen gute Dienste. Vorbildliche Stege und Slipanlagen wurden errichtet, es gibt ein Dutzend Wasserliegeplätze für Kreuzer mit separater Slipbahn. Probleme gibt es auch: ein neuer Zaun müsste her. Mit staunendem Interesse verfolgten die Festteilnehmer eine kurze launige Ansprache des Altvorsitzenden Professor Dr. Joachim Dietze, der über Einzelheiten der blitzartigen Urbarmachung und Bodenstabilisierung des Hafengeländes im Jahre 1975 berichtet hat.

Großen Anklang in der Festgesellschaft fanden Geschwaderfahrten mit Kuttern mehrerer Vereine und schwimmender Blasmusik, die später im Festzelt fortgesetzt wurde. Eine liebevoll zusammengestellte Videopräsentation zur Vereinsgeschichte fand interessierte Zuschauer. Über den Tischen steckten Junge und Ältere die Köpfe zusammen, als Fotomappen mit Bildern aus vergangenen Zeiten kursierten. Für die ganz Jungen gab es eine Bastelstrecke, die freudig angenommen wurde. Für Speis und Trank war gesorgt, herausragend dabei das Kuchenbuffet, was Seglerfrauen arrangiert hatten. Es gab Livemusik mit Tanz, den Abschluss bildete ein Feuerwerk. Weiter so, SG Seeburg! Nur mit Attraktivität kann man demographischen Sorgen begegnen.

Dr. Wolfgang Eichler, O-553