Warnemünder Woche 2012 versank im Nebel
Der erste Tag fiel dem Wettergott zum Opfer. Außer Nebelhörnern und vielen etwas gefrusteten Gesichtern war nichts zu berichten. Es war eine regelrechte Nebelsuppe (Sicht unter 100m), die keine Wettfahrt, nicht einmal ein Rausfahren erlaubte. Zusammen mit ca. 220 anderen Booten brachen wir (Kay und Konrad - GER 8458) dann am Sonntag morgen bei herrlichem Sonnenschein auf, unseren Kurs „Charly" in 3-5 sm direkt vor Warnemünde zu suchen. Bei schwachen bis mittleren Winden trafen wir dann auch schon nach 1h Fahrt ein, um eine weitere auf den Start zu warten, weil die Wettfahrtleitung verzweifelt versuchte, die versenkte Starttonne wieder zu finden. Den Kurs teilten wir uns für die folgenden 2 Wettfahrten mit weiteren 16 „Fiven" und 19 FDs. Interessant für uns als quasi Neueinsteiger und der ersten Regatta nach fast 25 Jahren war festzustellen, dass sich inzwischen so einiges am Reglement getan hatte. Außer schriftlichen Segelanweisungen (> 30 Seiten) gab es leider keine weitere Besprechungen zum Kurs- oder Bahnverlauf. Wir waren ehrlich gesagt etwas verwundert, dass insgesamt 7x2 verschiedene Bahnaufteilungen eines Kurses zur Verfügung standen und wir dann auch nicht den uns doch eher bekannten Dreieckskurs abzusegeln hatten. Zu den Wettfahrten : Nach einen unerwartet nahezu perfekten Start folge ein Massen-rückruf und das Spiel begann von vorn. Auch der Zweite gelang ganz gut, leider hatten wir nach der ersten Kreuz schon zu konstatieren, dass wir auch in Sachen Navigation auf solch großen Bahnen durchaus noch Potenzial zur Verbesserung haben. So peilten wir leider in aussichtsreicher Position liegend die falsche 1. Tonne an und fanden uns folglich dann schon recht weit – um nicht zu sagen ganz weit am Ende des Feldes beim Runden der ersten Marke wieder. Eine weitere sehr entscheidende Erkenntnis in der doch hoch technisierten 505er Klasse folgte auf dem Fuß : der Schlüssel zum Erfolg bzw. des im Feld Bleibens hängt ganz erheblich an der hohen Kunst des Spinnakerfahren, die wir uns zugegebener Weise erst wieder so richtig erarbeiten müssen. Auch stellten wir hier spätestens fest, dass unser Sportgerät doch eher betagt und damit nur bedingt konkurrenzfähig ist. Natürlich soll das hier keine Ausrede für seglerische Unzulänglichkeiten im Verlauf der Wettfahrten sein. Wie auch immer - hatten wir uns vorgenommen in der zweiten und leider letzten Wettfahrt auf etwaige Navigationsfehler zu verzichten und uns auch besser den Ostseebedingungen anzupassen. So versuchten wir nach einem eher mäßigen Start, es in der inzwischen 1,5-2m hohen Welle auf der Kreuz etwas besser laufen zu lassen und hatten auch im Rahmen unserer technischen Möglichkeiten ganz gut Erfolg damit. Jedoch folgte, was sich im ersten Lauf schon andeutete : ein Krampf und Kampf gegen die Technik auf den Vorwindkursen mit dem Spinnaker, worüber sich das Mittelfeld sehr freute und uns freundlich aber bestimmt, sukzessive nach hinten durchreichte. Hier zogen so ca. 10 weitere Teams an uns vorbei, so dass wir im Ziel eher nicht so ganz zufrieden dreinschauten. Am Ende, nach nur 2 erfolgten und wie ich meine nicht unbedingt repräsentativen Wettfahrten, reihten wir uns im hinteren Mittelfeld auf Platz 13 ein, der uns ein Ansporn sein wird, sehr viel bestimmter und vor allem fleißiger an den Defiziten und an unserem ältlichen Sportgerät zu arbeiten. Zu erwähnen bleibt noch, dass die erfahrenen Crews der „Fiven" Szene klar dominierend waren und routiniert mit ausgereifter und funktionierender Technik keine Zweifel an ihren seglerischen Qualitäten aufkommen ließen.
Konrad, 505 - GER 8458